Ein Beitrag von: Johann Husser
Meine fotografische Arbeit „Our Only True Life Is In The Future“ ist bestrebt, eine hypothetische Zukunftsvision zu erschaffen. Inspiriert durch Science-Fiction-Romane der Strugazki-Brüder, Philip K. Dick sowie George Orwell und Aldous Huxley habe ich versucht, eine dystopische Landschaft entstehen zu lassen.
Ich arbeite normalerweise sehr, frei was das Endprodukt meiner Arbeit angeht, bei diesem Projekt war ich aber schnell sicher, dass es am Ende ein Buch sein würde. Hierbei habe ich mich nicht nur an meinem eigenen Archiv bedient und Bilder explizit für diese Arbeit gemacht, sondern auch am freien Archiv der NASA.
Dieses steht jedem offen und kann ohne Rechte einzuholen, frei benutzt werden, sofern es nicht explizit bei bestimmten Fotografien von der NASA verlangt wird. Das Bildmaterial der NASA wird in meiner Arbeit bewusst nicht gekennzeichnet, um es den Betrachter*innen offen zu lassen, die Bildsprachen zu identifizieren. Ebenfalls war mir dabei wichtig, beide Bildarchive in der Buchdramaturgie mit gleicher Gewichtung zu betrachten und zu behandeln.
Die Fotografien sind im Zeitraum von zwei Jahren in Italien, Israel, Thailand, Frankreich und dem Ruhrgebiet entstanden und wurden im analogen Mittelformat, das meine bevorzugte Arbeitsweise ist, fotografiert. Bis auf bestimmte Ankermotive hat sich das Projekt über die zwei Jahre stetig verändert, bis es am jetzigen und finalen Stand angelangt war.
Auch wenn es im endgültigen Buch natürlich eine von mir festgelegte Dramaturgie und damit eine Leseweise gibt, war es mir bei diesem Projekt wichtig, eine lose Narration zu erzeugen, die auch in anderen Sequenzierungen funktionieren kann und die Raum für Assoziationen lässt.
Der Titel ist O’Briens Monolog aus George Orwells „1984“ entnommen und dient in der Dramaturgie des Buchs als Ergänzung zum Bildmaterial und trägt zur Stimmung und zum Ton der Fotografien bei.
Our only true life is in the future, we shall take part in it as handfuls of dust and splinters of bone. But how far away that future may be, there is no knowing. It might be a thousand years.
In Kombination mit dem Text und dem Bildmaterial der NASA entsteht eine Erweiterung des Kontexts und ein Raum für Assoziationen, der durch die düstere Atmosphäre getragen wird. Das Buch erscheint in seiner ersten Auflage von 40 Exemplaren Mitte/Ende August bei WELTGAST und beinhaltet in einer Softcover-Bindung 41 Fotografien auf 84 Seiten.
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