Ein Beitrag von: Melanie Hübner
Das Hobby – in der deutschen Sprache „Steckenpferd“ genannt – befasst sich mit einer Tätigkeit, die regelmäßig ausgeführt wird und die zur Erholung der Ausführenden dient. Dabei unterstützt ein Hobby auch die Herausbildung der eigenen Identität und schafft eine Stärkung der Persönlichkeit jeden Alters.
Die Tätigkeit des Hobbys unterscheidet sich dabei in ihrer Art, angefangen vom Sammeln, Handarbeiten, Basteln, Modellbau, Sport, Kunst und Design oder Weiterbildung jeglicher Ausrichtungen. Ein Hobby kann neue Realitäten und Rollen schaffen, aus und in denen sich Interessensgemeinschaften bilden können und neues Bewusstsein geschaffen werden kann.
In meinem Fotoprojekt „Die Hobbyisten“ möchte ich außergewöhnliche Menschen in ihrem Umfeld portraitieren, in dem sie ihrem Hobby nachgehen und darin eins werden. Dabei interessieren mich vor allem auch Menschen, die ihr Hobby zu einer Passion gemacht haben und ihren Lebensinhalt darauf ausgerichtet haben und dem Hobby nicht nur aus Zeitvertreib nachgehen. Alles, was nicht dem Mainstream entspricht, ist hier erwünscht.
Mich interessiert ebenfalls, wie sich der Raum, in dem das Hobby ausgeführt wird, auf den Menschen auswirkt und Bewusstsein für die jeweilige Identität schafft. Ein Hobby kann neue Realitäten und Welten erschaffen, Kräfte und Herausforderungen entstehen lassen und völlig neue Rollen, in denen sich die Ausführenden in einem ganz anderen Licht sehen, als in anderen Lebensbereichen. Daher ist es mir besonders wichtig, den Menschen in seiner Rolle als Hobbyist*in zu portraitieren und die eigene Identität und Präsenz so gut wie möglich festzuhalten.
Uwe Sturm ist Besitzer eines kleinen DDR-Fußballmuseums in Gossa. Der am weitesten angereiste Fan kam aus Spanien, um die Sammlung, bestehend aus zwei Räumen, zu bejubeln.
Die Familie Wellendörfer züchtet Pudel in der Nähe von Paderborn und legt dabei sehr viel Wert auf den Familienverband.
Der gelernte Fotograf Udo Röben fotografiert heute nur noch zum Spaß. Er sammelt analoge Kameras und besitz etwa 500 Stück.
Die Furry-Bewegung fühlt sich von Geschöpfen angezogen, die menschliche und tierische Merkmale vereinen. Meist wollen die Protagonist*innen unter sich und anonym bleiben. Der Husky Tomo hat sich für die Serie vor die Kamera gewagt.
Nennen wir ihn einfach Tim. Er möchte nicht erkannt werden, denn er bemalt den urbanen Raum illegal. Tim hat früher Züge bemalt, heute hat er sich aufs Plakatieren spezialisiert und ist in ganz Deutschland unterwegs.
Sven übernahm die Sammelleidenschaft von Zwergen seines Vaters. Im Alter von drei Jahren entsagte er dem Schnuller, um im Gegenzug dafür einen Zwerg von seinen Eltern geschenkt zu bekommen. Heute besitzt er über 3.000 Exemplare, die er in einem kleinen Gartenhaus auf zwei Etagen pflegt.
Der Schlagergott aus Essen. René Pascal in seinem Lokal „Die Drehscheibe“.
„Wie? Wenn sie Nazis wählen, bekommen sie auch Nazis?“, lautet der Wahlspruch der Partei Travestie für Deutschland, in der sich auch Polly Puller ehrenamtlich engagiert. Sie ist auch DJane und liebt Shopping über alles.
Die Pastafaris sind auch in Brandenburg beheimatet und haben es dort sogar geschafft, dass ein Gebetsschild zur heiligen Nudelmesse am Ortseingang montiert wurde. Bruder Spaghettus und seine Frau Elli Spirelli halten in Templin den heiligen Raum auf einem kleinen Hof am Ende der Stadt.
Der türkische Elvis-Imitator Nevrez aus Duisburg singt die Hits des King. 100 % live! Im Ruhrgebiet ist er vor allem in den umliegenden Dörfern der Star und füllt ganze Stadthallen.
„Vor acht Jahren verbrannte ein Teil von mir und aus der Asche formte ich ein ‚Monsta‘.“ Marina ist 36 Jahre alt, kommt aus der Nähe von Paderborn und ist Profi-Bodybuilderin. Sie hat es innerhalb von 19 Monaten von der Newcomerin zur Profiathletin geschafft und ist mehrfach amtierende deutsche Meisterin im Bodybuilding.
Komet Bernhard ist in der Berliner Technoszene auf vielen Dancefloors für seine Seifenblasen bekannt, seit einiger Zeit steht er als DJ hinterm Plattenpult, kandidierte für die VERA-Partei fürs Abgeordnetenhaus und posiert als Modell für das Berliner Label Muschi Kreuzberg. Er hat mir die Türen zu seinem Atelier geöffnet, in dem der gelernte Schreiner aus recycelten Hölzern viele kleine Kunstwerke zusammensetzt.
Julia Schoirer ist die Sneakerkönigin Deutschlands. Ihre Sammlung umfasst beinahe 1.000 Exemplare, die sie zum Teil im Sneakershop „Mad Flavor“ in Berlin Wilmersdorf ausstellt.
Jürgen Burghardt ist der amtierende Bartweltmeister Deutschlands.
Ralf Keber alias Jack Hunter ist der Bürgermeister der Cowboystadt Old Texas Town in Berlin Spandau. Seit 2008 vertritt er den 17-köpfigen Verein ehrenvoll als Vereinsvorsitzender und ist gleichzeitig der Sheriff der Stadt.
Henning von Uffeln ist Historiker mit Leib und Seele. Oder sagen wir einfach nur mit Leib. Das einzige Tattoo, das seinen Körper ziert, ist eine Mischung aus einer Rüstung aus dem alten Rom, Elementen aus Conan der Barbar sowie den Krafttieren Löwe und Leopard. Auf dem Rücken kreuzen sich zwei riesige Schwerter.
Helmut Gröbl ist in einer Jägerfamilie groß geworden und hat die Jagd für sich erst sehr spät entdeckt. Heute geht er mit dem Gewähr seines Vaters in die Wälder des Sauerlandes und erlegt dort kleinere Wildtiere.
Hamid Sadighi Neiriz sammelt seit den siebziger Jahren Kunststücke aus aller Welt, spürt sie auf und tauscht sie oder verkauft sie in der gleichnamigen Galerie seiner Tochter Anahita für asiatische und fernöstliche Antiquitäten und Kunst.
Florian Müller ist Pakoursportler und bewegt sich dabei hauptsächlich im urbanen Raum Berlins.
Breeding Unicorns. Aus dem Hobby wurde eine Leidenschaft. Melissa hat heute Auftraggeber*innen aus der ganzen Welt, die sich von ihr einzigartige, bombonfarbene Animekleider anfertigen lassen.
Annedore Langner nimmt verwaiste, aus dem Nest gefallene Vögel auf, pflegt sie gesund und wildert sie in Zusammenarbeit mit dem NABU wieder aus. Ehrenamtlich führt sie den Finde-Vogel e. V., der sich von Spenden trägt. Den ersten Vogel, den sie pflegte, fand sie im Alter von 14 Jahren.
Anna Konda hat in Berlin Marzahn einen Female Fight Club, in dem sie mit anderen Frauen Gewichte stemmt, trainiert und ringt. Zu ihr kommen viele Männer, die sich mit ihr messen und von ihr auf die Matte gelegt werden möchten. Hin und wieder kann man Anna Konda auch bei Wrestlingshows begegnen.
Es werden noch Protagonist*innen für das Fotoprojekt gesucht. Insgesamt möchte ich etwa 50 Hobbyisten fotografieren und anschließend einen Bildband erstellen. Wer Tipps oder Ideen hat, kann sich gern direkt an Melanie wenden und Teil des Projektes werden oder Personen vorschlagen.
kwerfeldein – Magazin für Fotografie http://bit.ly/2WvBXPM
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