Wir hatten Euch gebeten, noch einmal zurückzuschauen und Eure Bilder von 2019 durchzusehen. Welches Foto war für Euch besonders wichtig und warum? Wir haben mit Freude alle Eure Bilder angesehen und es war uns ein Fest!
Wie unglaublich emotional und schön waren nicht nur die Arbeiten, sondern auch die Geschichten dahinter. Vielen Dank für Euer Vertrauen und dafür, dass Ihr solche Schätze mit uns teilt. Die folgende Auswahl ist absolut subjektiv und hat uns besonders angesprochen. Möchtet Ihr mehr sehen, schaut Euch gern alle Einreichungen an.
Erst habe ich an ein Bild einer Abendstimmung auf Korfu gedacht. Ein wunderschöner Moment der Ruhe und die Location ist der absolute Wahnsinn und (noch) nicht „instagramverseucht“. Das Bild hat meine bisher größte Reichweite auf 500px (sogar editors’ choice) und Instagram erhalten.
Dann habe ich aber daran gedacht, dass ich 2019 endlich eine Drohne gekauft habe und somit tolle neue Perspektiven einnehmen konnte. Und so habe ich mein allererstes Drohnenbild zum wichtigsten Foto für mich gewählt. Es zeigt die Ostseeküste (meine Heimat). Ich habe das Bild ausgewählt, weil es Ruhe und gleichzeitig die Kraft des Meeres zeigt.
Mein wichtigstes Foto 2019 zeigt einen Eishockeyspieler kurz vor einem entscheidenden Spiel im Februar 2019. Dieses besagte Spiel ging leider verloren und vermutlich schon zu dieser Zeit entschied der Spieler, dass es für ihn Zeit wird, die Schlittschuhe an den Nagel zu hängen und zurück zu seiner Familie nach Kanada zu gehen.
Das Foto entstand, wie bereits beschrieben, kurz vor einem entscheidenden Spiel – die Stimmung war irgendwie seltsam, es lag etwas in der Luft. Die Spieler waren gefasst, nachdenklich, konzentriert – zufällig konnte ich den Moment beim Einlauf festhalten.
Ich weiß, dass sein kleines Töchterchen Daddy gerahmt in schwarzweiß bewundern kann – und das macht eben dieses Foto dieses Spielers zu einem meiner besonderen Fotos von 2019. (Dustin Sylvester, von 2018 bis 2019 beim EC Bad Nauheim)
Für ein freies, persönliches Langzeitprojekt habe ich Anfang November die wunderbare Margarete Stokowski getroffen, portraitiert und interviewt. Für mich ist sie eine der wichtigsten (feministischen) Stimmen in Deutschland, da sie auf sehr klare, intelligente und auch ironische Art auf Missstände in der Gesellschaft hinweist. Klug, lustig, mutig, hintergründig. Ich bin superfroh, dass ich sie persönlich kennenlernen und mit ihr reden durfte. Und sie fotografieren. Deswegen ist dies mein wichtigstes Fotos dieses Jahr.
Mein Bild wurde erst vor ein paar Tagen fertig, stammt aber aus dem Dezember ’19. Dieses Jahr hatte ich mir vorgenommen, in die Lochkamerafotografie einzusteigen. Also kaufte ich mir zwei „Handschmeichler“, anders kann ich diese handgefertigten Holzkast’l nicht nennen. Eine Nopo 135 und eine Ondu 6×6.
Zuerst dachte ich, dass das sehr entspannend sein würde durch die längeren Belichtungszeiten und so, merkte aber schnell, dass es als Anfänger erst einmal ziemlich stressig war: Jedes Mal zuerst das Stativ aufbauen, mit dem Handy und der entsprechenden App die Belichtungszeit messen, alles ausrichten, dann hatte ich wieder den Rotfilter vergessen oder die ISO-Zahl außer Betracht gelassen.
Habe ich auch vorgespult? Zu guter Letzt fiel mir auch noch mein Handy als Belichtungsmesser auf den Boden und war kaputt. Und immer das Gefühl: Na ja, das wird eh nichts. Jedes Mal war ich dann aber überrascht, als die Bilder aus dem Labor kamen, was so alles ohne Technik und Objektiv möglich ist.
Beim Betrachten meines Bildes hörte ich gerade das Lied „Stoipan und foin“ und das beschreibt ziemlich gut mein Jahr mit der Lochkamera, aber es macht langsam Spaß und wird mich sicherlich auch noch 2020 fordern.
Das Bild entstand in unserem Urlaub in Kopenhagen. Ich liebe das Meer und dieses Bild ist für mich die ultimative Zeitmaschine und versetzt mich beim Anblick immer wieder an diesen Tag und in unseren Urlaub zurück. Ich kann das Meer rauschen, meine Kinder lachen hören und den salzigen Duft des Meeres riechen.
Wir waren den ganzen Tag unterwegs und abends, bevor es ins Bett ging, haben wir gefühlt 3 kg Sand aus den Hosentaschen und Haaren geschüttelt. Aus den übrig gebliebenen Sandkörnern wurden Mini-Sandburgen gebaut und sich vor Lachen die Bäuche gehalten.
Das Foto von den Booten ist an einem Morgen im April 2019 entstanden. Ich war mit Freunden in Bamberg und da meine Freunde alle begeisterte Langschläfer sind und mit Fotografie nix am Hut haben, bin ich allein los, um die fremde Stadt zu entdecken. das Bild ist analog mit meiner Nikon F100 entstanden.
Die Montage mit der Tasse ist dann im September an einem Sonntagmorgen entstanden. Die Idee zur Montage kam mir plötzlich – ich mochte das Foto mit den Booten zwar schon immer, aber mir hat da trotzdem noch etwas gefehlt. Manchmal lohnt es sich, ein Bild auch einfach in Ruhe „reifen“ zu lassen.
Das Foto zeigt ziemlich genau, wo ich mit meiner Fotografie mittlerweile bin.
Ein Shooting, das mir aus 2019 ganz sicher in Erinnerung bleiben wird und dem auch mein wichtigstes Bild entstammt, war das Shooting in der Kunsthalle Bremen. Anfang September hatten 20 Menschen die Möglichkeit, in der leeren Kunsthalle zu fotografieren.
Pink, gelb, hellblau – die Ausstellungsräume waren gerade frisch gestrichen worden für die bevorstehende Ikonen-Ausstellung. (Nicht nur) ich war begeistert von den Farben und habe dort mit einer Freundin als Modell für die Serie „bodies in movement“ Fotos gemacht.
Mein wichtigstes Foto 2019 ist entstanden, als ich das erste Mal seit sehr langer Zeit wieder auf Fototour war. Losgelöst, emotional freier als früher, zusammen mit einer Freundin. Ich habe das erste Mal aktiv einen anderen Menschen konzeptuell fotografiert, jenseits von Schnappschüssen.
Ich war dennoch sehr unsicher und ziemlich eingerostet, was das Fotografieren angeht. Wir beide hatten in dieser Zeit einiges zu verarbeiten und die Auszeit des Unterwegsseins und das gemeinsam Ausprobieren und Spaßhaben bildeten eine heilende und schöne Erfahrung.
Der Titel meines wichtigsten Fotos 2019 lautet „wave of light“. Es ist unter einmaligen Bedingungen entstanden, sodass ich es zu meinem wichtigsten Foto des Jahres erkoren habe. Ein Krankenwagen stand vor meinem Badezimmerfenster. Kurz zuvor hatte es stark geregnet, sodass sich an dem Fenster noch viele Wassertropfen befanden.
Durch das Blau-, rote Brems- und gelbe Warnblinklicht, einer Belichtungszeit von 4/5 s und dem Einsatz von „gestischer Fotografie“ ist dieses Foto entstanden. Erst seit dem vergangenen Jahr beschäftige ich mich intensiv mit Fotografie und habe dabei diese Fototechnik kennen- und lieben gelernt.
Das wichtigste Bild aus dem Jahr 2019 ist ein Bild meine Geschwister Zoi und Linos. Wir waren mit unseren Eltern das erste Mal im Urlaub, seitdem unsere Pflegeschwester uns verlassen hat, die 14 Jahre lang bei uns gelebt hat. Die Zeit, bevor sie uns verlassen hat und danach war für uns alle nicht leicht. Teilweise schnürte uns der Schmerz die Kehlen zu, manchmal ruft der Schmerz so viel Angst hervor, dass nichts als Streit und Tränen blieben.
Und dennoch hat er mich und meine Geschwister etwas näher zusammenrücken lassen. Dieses Bild spiegelt das sehr gut wider. Der Spruch „I’ll lean on you and you lean on me and we’ll be okay“ unterstreicht das Ganze wahrscheinlich am besten.
Mein schönstes Bild aus 2019 ist zusammen mit Markus an einem Fotowochenende im Mai in Mecklenburg-Vorpommern in einem alten Pfarrhaus entstanden. Mai, der Wonnemonat, blühende Rapsfelder und sprießendes frisches Grün, Trägertops und Shorts, aber draußen Schnee- und Hagelschauer!
Im Haus kreativ werden hieß das plötzlich. Kamera aufs Stativ, Fernauslöser in die Hand und die für mich wunderbare Serie „Elise, ein Drama in zig Akten“ ist entstanden. Ein Nehmen und Geben, Wegschubsen und Nahsein und alles mit einer spielerischen Leichtigkeit inszeniert und irgendwie auch ein wenig gelebt.
Fotografen können sich und dürfen sich auch mal selbst ablichten! „Room with a view“ ist somit nur ein Ausschnitt aus diesem Drama, kann aber auch wunderbar für sich allein stehen.
Es ist mir wichtig, da ich die Komposition schon lange im Kopf hatte und dann gezielt nach Möglichkeiten gesucht habe, sie zu realisieren. Des Weiteren wurde es über einige Kanäle veröffentlicht und reposted, so dass ich darauf am meisten stolz bin.
Mein Jahr war fotografisch sehr still, jedenfalls was die konzeptionelle Fotografie angeht. Ich stand eher vor der Kamera als dahinter. Umso mehr habe ich mich über diese eine fotografische Reise und Serie gefreut, die zum Fotofestival in Zingst entstanden ist.
Immer wieder sehr inspirierend. Die Requisiten sind immer mit dabei und so kam es ganz spontan in der Ferienwohnung zu der sehr skurrilen Träumerserie. Für mich ist es dieses Bild, nur dieser eine fotografische Moment, der ein ganzes Jahr ausmacht.
Wahrscheinlich gibt es noch ein, zwei andere, aber dieses Bild ist persönlich das wichtigste aus 2019 für mich. Es zeigt meine Mutter und meinen Sohn, Oma und Enkel, und repräsentiert all die Bilder, die es von mir und meinem geliebten Großvater, der einfach wunderbar und sehr wichtig war für mich, nicht gibt. Es macht mich gleichzeitig sehr glücklich und traurig.
Das ist eines meiner bedeutendsten Bilder aus 2019. Ich habe im Sommer erfolgreich meine Ausbildung zum Werbefotografen abgeschlossen. Für meine Abschlussarbeit fotografierte ich eine Reportage in einer der letzten heimischen Schmieden.
Mit der absolvierten Ausbildung habe ich eine Festanstellung erlangt. Das war für mich ein großer Erfolg, da wir Ende des Jahres Eltern unserer kleinen Tochter wurden und ich so eine finanzielle Absicherung hatte.
Dieses Bild habe ich im August kurz nach Sonnenaufgang gemacht. Es ist für mich aus mehreren Gründen wichtig. Zum einen, schlicht und ergreifend, weil es mir gefällt. Zum anderen, weil es ein Foto aus meiner Region ist und es zeigt, dass man nicht immer weit weg muss, um wunderschöne Landschaften zu sehen.
Es gibt vieles, was man vor der eigenen Haustür hat und man auch einfach mal wertschätzen sollte. Ein weiterer Grund, weshalb mir dieses Bild so wichtig ist, ist, dass ich die Saarschleife schon so oft versucht habe, in Nebel gehüllt bei Sonnenschein abzulichten und es an diesem Tag endlich geklappt hat.
Mein liebstes Bild ist dieses hier. Als ich von diesem Ort erfahren hatte, wusste ich sofort, dass ich ihn unbedingt besuchen muss. Dass dies dann ein Jahr später gleich der Fall sein würde, war mir nicht klar. Zusammen mit sehr guten Freunden war die Wanderung dorthin nicht nur atemberaubend schön, sondern auch der Anfang eines wunderbaren Sommers in Norwegen.
Dank des Jedermannsrechts konnten wir windgeschützt zwischen den Steinen am Ufer des Sees die kurze Nacht lang schlafen und das Bild zeigt, was uns am nächsten Morgen erwartete. Ein Sonnenaufgang wie aus dem Bilderbuch und das ganz für uns allein.
Ich glaube, mein wichtigstes Bild ist das hier. Es ist ein Selbstportrait, das im April bei einem großartigen Workshop entstanden ist. Die Aufgabe war: Wir sollten ein Selbstportrait machen, ohne dass wir zu sehen sind. Es entstand kurz nachdem ich meine langen Haare abgeschnitten habe, um sie zu spenden und ich hatte mich selbst überhaupt noch nicht daran gewöhnt, deshalb wollte ich das in den Mittelpunkt stellen.
Als ich einen Baum mit einem wundervollen Grünton auf dem Gelände fand, wusste ich, dass das einen guten Kontrast geben würde. Auch das Gefühl, mich in diesem Baum zu verstecken, unkenntlich, aber trotzdem „da“ zu sein – zu existieren – repräsentiert für mich 2019.
Mein wichtigstes Foto 2019 entstand an einem kühlen Novembertag in meiner Heimatstadt Hamburg. Zusammen mit ein paar Freunden und gefühlt der dreifachen Menge an Kameras zogen wir trotz der widrigen Wetterverhältnisse gut gelaunt durch die Straßen der Hansestadt, wo wir unserer Kreativität freien Lauf lassen konnten.
Es war einer dieser Tage, an die ich mich gern zurückerinnere und welcher mir wieder vor Augen geführt hat, warum ich so gern fotografiere. Hieran wird sich hoffentlich auch in Zukunft nichts ändern.
Mein Foto zeigt das letzte Augenzwinkern (zumindest für mich und meine Kamera) von Porky, einem Obdachlosen, mit dem ich mich angefreundet hatte, und der mich zu seinem Haus- und Hoffotografen gemacht hatte. Wir wollten seine Geschichte aufschreiben und fotografisch dokumentieren. Porky ging es zum Zeitpunkt der Aufnahme (im März) schon nicht mehr so gut, kurz darauf ist er verstorben. Zu unserer Zusammenarbeit ist es nicht mehr gekommen.
Das Bild ist mir so wichtig, weil dieser Mann mir gezeigt hat, wie wichtig es ist, die Menschen zu sehen, was es bedeutet, wenn man die Menschen sieht. Es gibt noch andere Bilder von unserem letzten Treffen, aber dieses mag ich besonders, weil er mir noch einmal zugezwinkert hat … die ganze Geschichte kannst Du in meinem Blog lesen.
Wir hoffen, Euch haben die Fotos und Geschichten inspiriert. Welche Arbeiten haben Euch besonders gut gefallen?
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