Die Nachbarschaft kann man sich selten aussuchen und Eure Bilder zum Thema zeigen das eindrücklich. Wer nicht auf hohe Mauern schaut, die das nächste Grundstück abgrenzen, blickt vielleicht auf Fensterfronten und kann in Dutzende Wohnungen auf einmal blicken. Die Ergebnisse zum Thema Nachbarschaft sind düster geworden.
In einigen Bildern schwingt aber zum Glück auch ein wenig Humor mit und eine Leserin hat all ihren Mut zusammengefasst und ihre Nachbarn um ein Portrait gebeten. Respekt!
Heute lebe ich recht idyllisch an der Donau, etwa 200 m vom Wasser entfernt. Es gleicht mehr einem Naherholungsgebiet als einem Wohngebiet. Direkt am Gartenzaun sind öfter mal Rehe zu sehen und im Winter sehe ich früh morgens Hasen über die Felder jagen.
Kein Haus hier hat mehr als zwei Stockwerke und die Nachbarn grüßen alle freundlich. Das war aber nicht immer so. Für das Wochenthema bin ich in die Ecke meiner Kindheit zurückgekehrt und habe meine ehemalige Nachbarschaft abgebildet.
Für mich persönlich ein absolutes Kontrastprogramm zu meiner jetzigen Situation. Das Bild zeigt meine damalige Nachbarschaft, die ich von unserem Flur im achten Stock aus sehen konnte. Das war die Aussicht meiner Kindheit. Als ich das Foto gemacht habe, fühlte es sich an, als hätte ich eine Weltreise hinter mir.
Die Nachbarschaft! Ich will es frei bekennen: Wenn wir könnten, würden wir ohne direkte Nachbarschaft wohnen und leben. Dem ist aber nicht so. Und wenn ich jeden Morgen unseren Hof verlasse, dann erinnern mich die beiden Schilder an die Aura unserer Nachbarschaft.
Das Foto ist sicher nicht spektakulär, es drückt jedoch diese „Atmosphäre“ aus. Dabei geht es gar nicht so sehr gegen die Tiere bzw. Hunde, es ist die Stimmung des gegenseitigen Neidens, des Beobachtens und des oberflächlichen Freundlichseins. Nicht umsonst sind die meisten Zäune in der Nachbarschaft auch 1,80 m hoch.
Schon lange wollte ich Leute in unserem Viertel fotografieren, aber habe mich nie getraut, sie anzusprechen. Als ich das Thema Nachbarschaft gelesen habe, musste ich sofort daran denken, habe mir ein Herz gefasst und bin mit meiner Kamera losgezogen.
Ich wohne an einem Platz, an dem sich fast jeden Vormittag eine Gruppe von Leuten aus der Nachbarschaft trifft, um miteinander zu reden und Zeit zu verbringen. Mit von der Partie sind die unterschiedlichsten Menschen, unter anderem ein Obdachloser, ein alter Professor, ein Sozialarbeiter und andere.
Auch wenn ihr Leben bestimmt nicht immer einfach ist, sind es super nette und hilfsbereite Menschen, mit denen man leicht ins Gespräch kommen kann. Während ich bei uns im Haus die Leute noch nicht einmal beim Namen kenne, haben sie eine enge Nachbarschaftsgemeinschaft, in der sie sich austauschen und helfen können.
Ich wohne auf dem Land und da wird man schon sehr skeptisch beobachtet, wenn man die Kamera zückt und fotografiert. Selbst das Schaf auf dem Foto schaut mich schräg an. Besonders schön fand ich auch den recycelten Weihnachtsbaum im Vordergrund. Das verfallene Gebäude im Hintergrund ist ein ehemaliges Gutshaus, wo jetzt Schafe und Ziegen ihr Domizil haben.
Das nächste Thema wird am Montag bekannt gegeben. Ich freue mich über jede Einsendung – auch wenn ich in den Ergebnissen nicht alle zeigen kann, sehe ich mir jede an! Der Hashtag zum Projekt lautet #kwerfeldein52.
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