In dieser Wochen widmen wir uns wieder einmal einem ganzen fotografischen Genre: Der Tierfotografie. Je nachdem, ob Ihr Euch schon einmal mit der Tierfotografie beschäftigt habt oder nicht, liegt es nahe, sich unterschiedlichen Aspekten des Themas anzunehmen: Wer noch nie bewusst ein Tier künstlerisch portraitiert hat, macht die ersten Schritte.
Während alle, für die die Grundlagen des Genres schon ein alter Hut sind und die viel Erfahrung damit haben, etwa den eigenen Haushund abzulichten, aufgerufen sind, die eigenen eingetretenen Pfade zu verlassen und sich in dieser Woche an neuen, kreativen Darstellungsformen der Tierfotografie zu versuchen.
Wie andere Fotogenres, die nicht unbedingt zu den Klassikern wie etwa Portrait-, Landschafts- und Straßenfotografie zählen, die fast alle mal ausprobieren, während sie auf der Suche nach ihrer eigenen fotografischen Handschrift sind und noch nicht so genau wissen, welche Sujets sie eigentlich ablichten möchten, lohnt es sich trotzdem, dem Tierportrait Beachtung zu schenken, um den eigenen Horizont zu erweitern.
Praktischerweise haben wir im Magazin dem Thema gleich eine ganze Kategorie gewidmet, die Ihr gefiltert abrufen könnt: Tiere. Okay, es sind nur vier Seiten voller Artikel, da wir viel zu selten etwas in dem Bereich präsentieren, aber immerhin. Ein paar Highlights folgen.
Inspiration
Für die meisten von Euch wird es am naheliegendsten sein, Haustiere entweder des eigenen oder eines befreundeten Hausstands zu portraitieren. Aki Yamaguchi hat viele Male ihre eigenen „Herzenshunde“ fotografiert und auch Julia Marie Werner hat bevorzugt ihren eigenen „Großstadtlöwen“ vor der Linse.
Zoran Milutinovic und Lena Kap hingegen zeigen Katzenleben – letztere schlägt damit auch die Bildbrücke zur Mensch-Tier-Beziehung. Ein Tierportrait kann auch ungemein an Atmosphäre gewinnen, wenn der dazugehörige Mensch mit eingebunden wird. Weitere Beispiele dafür sind die konzeptuellen Mensch- und Tierportraits von Tobias Lang oder Stepan Obruchkovs situative Portraits.
Ans Herz legen möchte ich Euch auch die Artikel von Manuela Kläui sowie Wiebke Haas, die jeweils sehr ausführliche Tipps dazu geben, wie man Hunde bzw. Pferde ins rechte Licht rückt und fotografiert. Wer die Möglichkeit hat, mit einem (eigenen) Vierbeiner intensiver an Bildern zu arbeiten, hat damit eine wahre Fundgrube an der Hand.
Eine Fülle verschiedener Tiere könnt Ihr auch in den Zoos vor die Linse bekommen, Christian Meermann hat’s etwa vorgemacht. Zum einen freuen sich die Zoos nach der Zeit des Lockdowns gerade besonders über Besuch, andererseits sind die Aufnahmesituationen vor Ort nicht immer einfach und man kann Zoos im Allgemeinen negativ sehen – Chris Grodotzki und Joshua A. Hoffmann zeigen Tierportraits mit Kritik am System.
Bevor wir andere Tiere in unserer Umgebung vor lauter Fokus auf Haus- und Zootiere völlig übersehen, möchte ich noch sagen: Vögel! Eichhörnchen! Schnecken! Wer nicht gerade in einer innerstädtischen Betonhölle ohne Park, Wald oder Wiese weit und breit wohnt und etwas Geduld mitbringt, kann auch unsere tierischen Nachbarn ablichten.
Für Portraits von Wildtieren wie etwa Füchsen, Uhus, Feldhasen, Gämsen oder auch Bären wird die kurze Zeit der Projektwoche sicherlich nicht ausreichen, da zumeist wochenlanges Lauern erforderlich sind, doch wer noch mehr Inspiration für mögliche Kompositionen sucht, wird dort auch fündig.
Habt Ihr Lust, Euch bei dem Thema so richtig auszutoben? Dann schaut Euch doch einmal Andrius Burbas Tierportraits von unten, Christian Vielers „Schnapp!“-Schüsse oder auch Elke Vogelsangs Schnauzenportraits an. Oder Ihr begebt Euch ins Land von Photoshop und Collage wie Frank Machalowski, Sebastian Magnani oder Clarisse Rebotier und Thomas Subtil.
Vergesst aber bitte bei all Euren jetzt sicherlich aufgekeimten Ideen eines nicht: Das Wohl der Tiere, die Ihr fotografieren möchtet. Blitzt Eure Haustiere nicht an, strapaziert Ihre Geduld nicht übermäßig, wenn Ihr mit Befehlen und Belohnungen arbeitet oder versichert Euch, Wildtiere nicht zu stressen, wenn Ihr ihnen nachstellt.
Ablauf
Ihr habt eine Woche Zeit, ein Foto zu dem Thema zu erstellen. Ihr könnt diese kleine Hausaufgabe ganz für Euch selbst machen, sie aber auch sehr gern mit uns teilen. Verlinkt Euer Bild in den Kommentaren, nutzt den Hashtag #kwerfeldein52 oder schickt uns Euer Foto ganz einfach bis zum Dienstag, den 14. Juli 2020 per E-Mail. Wir zeigen jeden Samstag eine Auswahl der Einreichungen.
Auch wenn das Projekt „52 Wochen“ heißt, könnt Ihr jederzeit mit einsteigen, nur jede zweite Woche mitmachen oder wann es Euch zeitlich oder thematisch am besten passt. Aber bitte reicht keine Archivbilder ein, auch wenn sie perfekt zum Thema passen. Das Projekt soll eine Herausforderung sein, Neues zu kreieren!
kwerfeldein – Magazin für Fotografie https://ift.tt/2DgGZH7
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