Für unsere neue Herausforderung könnt Ihr die Kamera im Schrank lassen. Scanografie ist das Thema: Ein fotografisches Verfahren, bei dem ein Scanner zum Einsatz kommt.
Noch ein wenig verwirrt, was genau wir damit meinen und wie interessante Aufnahmen ohne Kamera entstehen sollen? Kein Problem. Im Folgenden erklären wir die Idee dahinter und zeigen einige spannende Beispiele, die zeigen, wie vielfältig man dabei vorgehen kann.
Scanner betrachten wir selten als ein kreatives Medium. Im Normalfall nutzen wir diese Geräte eher im Arbeitsalltag und legen Dokumente, Fotos oder Negative darauf, um diese Sachen zu digitalisieren. Dabei kann man natürlich auch viele weitere (flache) Gegenstände scannen.
Denkt an Pflanzen und Blumen, Münzen, Schmuck oder Federn. Vielleicht seid Ihr auch schon neugierig gewesen und habt als Kind Eure Hand oder Euer Gesicht gescannt? Man kann auf der Auflagefläche von Scannern kleine Stillleben kreieren.
Vielleicht traut Ihr Euch auch, mit Bewegungen zu spielen? Ein Scanner tastet das Bild ja schrittweise ab und braucht dafür eine gewisse Zeit. Bewegt man währenddessen Gegenstände darauf, wird das Bild surreal. Denkt beim Experimentieren aber bitte daran, dass raue Objekte Euer Scannerglas zerkratzen könnten.
Der Vorteil eines gescannten Bildes ist die extrem hohe Auflösung, die keine normale Digitalkamera schafft. Zudem hat ein Scan eine starke, durchgehende Schärfeleistung von der Bildmitte bis an den Rand. So erreicht man eine völlig andere Bildwirkung als bei Fotoaufnahmen.
Inspiration
Petra Schulz hat diese Art der Bilderstellung ScanArt genannt und in diesem Artikel näher erklärt. Sie berichtet darin auch, wie man den Hintergrund dunkel oder hell bekommt.
Das Projekt „Siloquies and Soliloquies on Death, Life and Other Interludes“ von Edgar Martins hatten wir auch bereits im Magazin vorgestellt. Es beschäftigt sich mit dem Thema Suizid und die Bilder entstanden mit Hilfe hochauflösender medizinischer Scanner.
Ablauf
Ich hoffe, ich konnte Euch neugierig machen auf diese Art von Bilderstellung. Packt Euren Scanner aus oder fragt Bekannte, ob sie Euch einen leihen, wenn Ihr selbst keinen zur Hand habt. Ich bin unglaublich gespannt, was bei dieser Herausforderung für Bilder entstehen.
Ihr habt wie immer eine Woche Zeit dafür. Schickt uns die Ergebnisse gern bis zum Dienstag, den 10. März per E-Mail an kk@kwerfeldein.de oder nutzt in den sozialen Medien den Hashtag #kwerfeldein52. Wir zeigen jeden Samstag eine Auswahl der Einreichungen zu den wöchentlichen Themen.
Das Titelbild stammt von Petra Schulz.
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